Gaming
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eSport in NRW

Die Zukunft von eSport im Blick

eSport scheint gekommen um zu bleiben. Die Kombination aus Sport und Gaming begeistert seit einigen Jahren ein unglaubliches Publikum. So pilgern allein zur Gamescom in Köln jährlich rund 370.000 Besucher, die sich auf der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele über die neusten Trends der Szene informieren. Neben brandneuen Spielen für Playstation, Xbox und Nintendo Switch können Zocker außerdem die aktuellste Soft- und Hardware testen. Doch was genau ist eSport eigentlich? Und wodurch unterscheidet sich die moderne Sportart vom herkömmlichen zocken am PC?

eSport, was ist das eigentlich?

Hinter dem Begriff eSport steckt der Wettkampf, der in Computer- und Videospielen ausgetragen wird. Die Kontrahenten treten dabei einzeln oder im Team gegeneinander an. Mithilfe von Computer- und Videospielen wird unter festgelegten Regeln ein spannender Wettstreit ausgetragen. Einer professionellen Gaming-Karriere gehen dabei mehrere Jahre hartes und ausdauerndes Training voraus. Ähnlich wie im physischen Profisport werden von den Spielern enorme körperliche und psychische Leistungen abverlangt.

Bis Ende der 1990er Jahre war das Phänomen eSport vorwiegend unter Gamern bekannt. Heutzutage hat sich der virtuelle Wettkampf vom Nischen- zum Massenphänomen gemausert und begeistert ein Millionenpublikum. Unzählige eSport-Fans verfolgen die hitzigen Wettkämpfe in Livestreams und ausverkauften Stadien. Auch das Preisgeld, um welches auf internationalen Meisterschaften gespielt wird, erreicht mittlerweile achtstellige Beträge. eSport verkörpert damit die Kernelemente von Computer- und Videospielen und macht wesentliche Bestandteile der Gaming-Kultur erfahrbar.

eSport vs. Gaming

In der Sportbranche war die Etablierung als neue Sportart ein hartes Stück Arbeit. Denn die Meinung darüber, ob das Gaming auf Profi-Niveau als Sportart akzeptiert werden kann und soll, wird nach wie vor kontrovers diskutiert. In den vergangenen Jahren engagierten sich daher viele Akteure mit innovativen und überzeugenden Konzepten, damit der eSport in die Welt des Sports aufgenommen wird. So füllen besondere Events mittlerweile ganze Stadien und generieren bei Veranstaltungen ähnlich hohe Einnahmen wie traditionelle Sportarten. Auch im Bereich der Sportwetten wird das Ausmaß des elektronischen Sports immer größer. Vor allem neue Wettanbieter setzen gerne auf das enorme Potenzial der eSport-Branche und nehmen die großen Events in ihr Portfolio auf. Das erhöht nicht nur die Bekanntheit von Veranstaltungen im eSport-Bereich, sondern stärkt auch das Image als anerkannte Sportart.

Zu den wichtigsten Akteuren der wachsenden Branche gehören aber engagierte und talentierte Spieler, die mit ihren Fähigkeiten und ihrem persönlichen Einsatz den Beweis liefern, dass professionelle eSport-Wettbewerbe weit mehr sind als eine LAN-Party. Damit der Sprung vom Hobby zum Profisport funktioniert, ist neben Engagement und Talent auch entsprechende Schulung und Beratung durch Branchenexperten erforderlich. Hier können eSportler und Gamer, die noch am Anfang ihrer Profikarriere stehen, inzwischen auf ein breites Angebot an Organisationen zurückgreifen. Diese unterstützen eSportler dabei, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und den virtuellen Sport in einem professionellen Rahmen zu präsentieren. Aus diesem Grund wurde Anfang 2020 die esports player foundation von Land NRW ins Leben gerufen.

Wie aus Gamern eSport-Profis werden

Der Traum vieler Gamer besteht darin, mit ihrem Hobby Geld zu verdienen. Das Zeug zu einem eSport-Profi haben aber nur Wenige. Es gehören ein Höchstmaß an motorischen und kognitiven Fähigkeiten sowie viel Ehrgeiz und Disziplin dazu, um aus dem Spiel wettbewerbsfähiges Können zu machen.
Wenn Du selbst gerne eSportler werden möchtest, solltest Du diese sind die Kernkompetenzen mitbringen:

  • Eine überdurchschnittliche Hand-Augen-Koordination
  • Eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit
  • Sehr gute Englischkenntnisse, da die Regeln und Spielinhalte in internationalen Wettbewerben auf Englisch präsentiert werden
  • Ehrgeiz und Disziplin und die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden und die eigenen Fähigkeiten zu trainieren
  • Tiefgreifendes Verständnis für die unterschiedlichen Spielmechaniken und ihren Einsatz zur Ergebnisoptimierung
  • Schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, sich mit kurzer Reaktionszeit auf neue Gegebenheiten einzustellen
  • Spaß an Kooperation im Team mit anderen Gamern und die Fähigkeit, die eigene Spielleistung an die Gruppendynamik anzupassen

Die Gaming-Branche gehört zu den sich am schnellsten entwickelnden Märkten der Welt. Selbst etablierte Games werden ständig weiterentwickelt, durch neue Spielmechaniken ergänzt oder in wichtigen Spielmechaniken verändert. Professionelle eSportler müssen ihre Technik deshalb immer wieder an neue Spielvarianten anpassen und auf der Basis veränderter Spielmechaniken optimieren können. Wer die Kernkompetenzen und die Einsatzbereitschaft mitbringt, um mit dieser schnelllebigen Nische des Breitensports Schritt zu halten, kann den Sprung vom Hobby-Gamer zum Profisportler schaffen.

Diese Games und Sportarten mischen digital mit

Durch das breite Interesse, das eSport bei einer stetig wachsenden Community weckt, haben sich zahlreiche Games und Sportarten im digitalen Wettbewerb etabliert. Der eSport-Bund Deutschland unterscheidet dabei in drei Disziplinen:

  • Echtzeitstrategiespiele
  • Ego-Shooter
  • Sportsimulationen

Zu den bekanntesten Echtzeitstrategiespielen, in denen professionelle eSport-Wettbewerbe ausgetragen werden, gehören „Dota 2“, „League of Legends“, „StarCraft“ und „World of Warcraft“. Für Echtzeitstrategiespiele ist der Teamplayer-Modus in Wettbewerben besonders charakteristisch.

Die Kategorie der Ego-Shooter setzt hingegen sowohl auf Einzelspieler als auch Teams. Im Wettbewerb kämpfen die Spieler darum, ihre Gegenspieler zu eliminieren und als letzte Partei das Spielfeld zu beherrschen. Wichtige Titel dieser Kategorie im professionellen Wettbewerb sind „Counterstrike“, „Halo“, „PlayerUnknown’s Battlegrounds“ „Overwatch“ und „Quake“.

Die Sportsimulationen sind geprägt von einem möglichst realitätsnahen Nachahmen sportlicher Wettkämpfe und werden deshalb weitgehend auch offiziell als Sportarten anerkannt. Dazu zählt zum Beispiel das SimRacing oder der digitale Profi-Motorsport. Auch im Fußball hat die virtuelle Variante offiziell Fuß fassen können. 2012 hat die Deutsche Fußball Liga in Kooperation mit EA Sports die Virtual Bundesliga ins Leben gerufen und damit einen wichtigen Meilenstein für die Anerkennung von eSport gelegt.

Bekannte Sportclubs aus NRW die im eSport vertreten sind

In der virtuellen Bundesliga mischen auch zahlreiche namhafte Fußballvereinen aus Nordrhein-Westfalen mit. Mit von der Partie sind zum Beispiel die Erstliga-Clubs Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund sowie die Zweitligisten SC Paderborn 07 oder FC Schalke 04.

Die Bandbreite an Spieltiteln und internationalen Wettbewerben dürfte in Zukunft stetig wachsen, denn eSport bahnt sich langsam, aber konsequent seinen Weg aus der Nische bis zum anerkannten Profisport.


15. September 2021