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Eine Hommage an die Schönheit industrieller Produktion vergangener Zeiten ist die Laserinstallation „Werk III“ in der Mischanlage der Kokerei Zollverein.

Dabei verwendet der Musiker Robert Henke fast ausschließlich Mittel, die flüchtig und nahezu immateriell sind, wie Licht, Schall und Rauch. Der Künstler ergänzt die zwölf Betontrichter der Mischanlage durch Pyramiden aus Laserstrahlen und hüllt sie in Nebel. Versteckte Lautsprecher erzeugen Klanglandschaften. Das Zusammenspiel von Lasern, Nebelmaschinen und Klängen ist exakt choreographiert und als variierende Komposition angelegt. Die Installation verbindet strenge Geometrie und zufällige Variationen, denn der an sich vollkommen präzise Laser wird nur durch den Nebel sichtbar, dessen Ausbreitung unvorhersehbar ist. Gleichzeitig erzeugen versteckte Lautsprecher eine komplexe Klangstruktur, die durch die dicken Betonwände gedämpft und gebrochen wird.

Beim Durchschreiten der Installation eröffnen sich nicht nur verschiedene visuelle Perspektiven, auch der Klang verändert sich je nach Standpunkt. Die Lautsprecher formen mit Tönen im unteren Frequenzbereich, an der Wahrnehmungsgrenze zur mechanischen Vibration, abstrakte industrielle Klangflächen. „Werk III“ ist eine begehbare Installation, die im Dialog mit dem Raum steht und zum aktiven und individuellen Erforschen einlädt. Jeder Besucher entscheidet, wohin er geht und wie lange er bleibt. Der Titel verweist doppeldeutig auf die industrielle Produktionsstätte als auch auf das Resultat künstlerischen Schaffens.