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Die Mitglieder des Ensembles Kan’nida von der karibischen Inselgruppe Guadeloupe sind Vertreter der Gwo-Ka-Tradition.

Gwo Ka bedeutet „große Trommel“ und hat seinen Ursprung in der Musikkultur der afrikanischen Sklaven, die aus Westafrika verschleppt wurden und über zwei Jahrhunderte auf den Zuckerplantagen der karibischen Inselgruppe arbeiteten. Die Gruppe Kan’nida formierte sich bereits 1980 als Familienunternehmen und obwohl ihre Musik zunächst gesellschaftlich nicht anerkannt war, erforschten die Musiker diese Tradition weiter und folgten ihr.

Heute stellen sie nicht nur eine lebendige Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart dar, sondern sind auch richtungsgebend für eine zeitgenössische guadeloupianische Identität. Gwo Ka beinhaltet heute Gesang, Tanz und das Spielen auf diversen Instrumenten. Eine besondere Tradition ist der A-cappella-Gesang Bouladjel, bei dem die Klänge großer Trommeln mit dem Mund bzw. durch bestimmte Atemtechnik und Kehlkopfgesang nachgeahmt werden. Die in kreolischen Sprachen gesungenen Lieder handeln u.a. von gesellschaftlicher Ungerechtigkeit und der Rückbesinnung auf die eigenen kulturellen Wurzeln. Bis Anfang der 1990er Jahre war es in vielen Teilen Guadeloupes verboten, diese Musik öffentlich aufzuführen.