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Auf der Grundlage einer intensiven Auseinandersetzung mit vielen Werken der beiden Künstler Auguste Rodin und Camille Claudel findet eine Kooperationsveranstaltung der VHS, des Kunst- und Kulturvereins Werl e.V. und des Förderkreises Ense – Eleu e.V. statt.

Auguste Rodin (1840 – 1917) gilt heute als Wegbereiter, wenn nicht gar als Vater der modernen Bildhauerei. Er wurde und wird als genialer Künstler gefeiert, verdiente ein Vermögen, seine Arbeiten finden sich heute in öffentlichen und privaten Sammlungen auf der ganzen Welt. Weniger bekannt ist hingegen, dass er in erster Linie seine Figuren lediglich in Ton modellierte, ein beachtlicher Stab an Mitarbeitern aber dann für die Umsetzung in unterschiedliche Formate und andere Materialien (Gips, Marmor, Bronze) sorgte. Hier stoßen wir auf Camille Claudel (1864 – 1946): Zunächst Schülerin Rodins, wird sie sehr bald zu seiner engsten Mitarbeiterin, Muse und Geliebten – deren sehnlicher Wunsch nach einer wirklichen Lebensgemeinschaft mit Rodin jedoch letztlich nicht erfüllt wird. Die Themen höchster Sinnlichkeit und Erotik, Sehnsucht, Schmerz und Tragik durchziehen wie ein Spiegel ihres Verhältnisses große Teile ihres jeweiligen Werkes, die Urheberschaft einer einzelnen Arbeit ist dabei für den uneingeweihten Betrachter oft auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Bedeutet das aber nicht im Umkehrschluss, dass wir es nicht nur mit einem Genie zu tun haben?