Oldtimer-Rallye durch NRW für Einsteiger

Alles über Regeln, Prüfungen und Zulassungsbeschränkungen

Hier gibt es klassische Schönheiten und gepflegte Karosserien zu bestaunen, die zwar alt aber keineswegs in die Jahre gekommen sind. Demnächst findet in NRW die nunmehr 23. touristische und sportliche Ausfahrt für Oldtimer unter dem Titel „Bergische Impressionen“ statt. Startpunkt ist der 30. Juli beim Schulzentrum in Overath-Cyriax. Hier kommen unzählige alte und noch ältere Sammlerstücke zusammen, die es wert sind, bewundert zu werden. Wer sich selbst dafür interessiert an einer solchen Oldtimer Ausfahrt teilzunehmen, sollte ein paar Dinge beachten. Wie die wichtigsten Punkte für den Einstieg in die Oldtimer-Rallye haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.

Was ist eigentlich eine Oldtimer-Rallye

Viele Menschen stellen sich eine Rallye so vor, dass schnelle Karosserien über Stock und Stein im Geschwindigkeitsrausch unterwegs sind. Bei einer Oldtimer-Rallye ist das jedoch nicht ganz der Fall. Hier geht es deutlich langsamer und Gemächlicher zu. Immerhin handelt es sich hier um Oldtimer und nicht um getunte Renn- oder Sportwagen.
Trotzdem bedeutet das nicht, dass so eine Rallye nicht auch spannend ist. Es gibt ein Ziel und die besten Fahrer*innen gewinnen. Es werden dabei Strecken von bis zu 200 Kilometern gefahren, bei denen es verschiedene Wertungsprüfungen gibt. Am Ende gewinnt das Team mit den wenigsten Fehlerpunkten bei den Wertungen.
Mehr Informationen, wie die Oldtimer-Ausfahrt „Bergische Impressionen“ gestaltet ist, lassen sich beim MSC Heiligenhaus finden.

Das sind die Voraussetzungen zur Teilnahme

Die wichtigste Voraussetzung ist natürlich das passende Fahrzeug. Das kann entweder ein eigener Oldtimer sein oder ein geliehener. Ein eigener Oldtimer kann natürlich sehr kostenintensiv im Unterhalt sein. Möchte man jedoch unbedingt teilnehmen und es gibt kurzfristige Engpässe in der Liquidität ist ein KFZ-Pfandleihhaus eine gängige Option. Bei seriösen Autopfandleihäusern wie z.B. Pfando wird der Oldtimer beliehen und man erhält das Pfand in Form von einer Bargeldzahlung. Der Wagen wird in der Filiale, beispielsweise in Dortmund, vorgestellt und bewertet. Alternativ zur klassischen KFZ Pfandleihe bieten viele Pfandleihhäuser auch ein cash&drive Modell an und man fährt dadurch den Oldtimer weiter.
Eine weitere Voraussetzung für die Teilnahme ist die Straßenzulassung, den Vorschriften der deutschen StVO entsprechend. Dazu gehören nicht nur herkömmliche Kennzeichen, sondern auch schwarze Saisonkennzeichen, Oldtimerzulassungen mit H-Kennzeichen oder rote 07er Nummern. Eine frühzeitige Anmeldung zur Rallye ist natürlich ebenfalls eine Voraussetzung.

Die Teilnahme ist mit Gebühren verbunden

Natürlich kostet die Teilnahme an einer Oldtimer-Rallye Geld. Gerade wenn kleinere Vereine, wie etwa der MSC Heiligenhaus solche Veranstaltungen organisieren, liegt das Nenngeld deutlich unter 100 Euro. Doch größere Veranstaltungen können weit mehr als 1.000 Euro kosten. Bestes Beispiel ist die Mille Miglia. Im Jahr 2019 lag das Nenngeld bei etwa 10.000 Euro, eine Edel-Uhr gab es allerdings obendrauf. Daneben kommen noch weitere Kosten auf die Teilnehmer*innen zu, wie etwa Kost und Logis und die Überprüfung des Fahrzeugs meist durch Fachleute vom TÜV.

Ablauf einer Oldtimer-Rallye

Wie bereits angedeutet, ist es nicht unbedingt so, dass das schnellste Team bei der Oldtimer-Rallye gewinnt, sondern das mit den wenigsten Fehlerpunkten. Was als Fehler gilt, wird bei der Teilnehmer*innenbesprechung vor dem Start der Rallye thematisiert. Außerdem geht es um Informationen, die der Sicherheit der Fahrer*innen dienen. Die Fahrzeuge sind auf öffentlichen Straßen unterwegs und müssen sich immer an die Verkehrsregeln halten. Vor dem Start bekommt jedes Team ein sogenanntes Roadbook. Darin stehen alle Informationen zum Verlauf der Strecke, den Fahrzeiten sowie den Wertungsprüfungen. Dabei müssen bestimmte Teilbereiche der Strecke genau innerhalb einer vorgegebenen Zeit gefahren werden. Nicht länger und nicht kürzer. Für Abweichungen von dieser Sollzeit gibt es Fehlerpunkte. Die Bordkarte ist ebenfalls wichtig, denn Sie ist unterwegs quasi der Ausweis des jeweiligen Teams. Dort stehen alle vorgegebenen Fahrzeiten, die bei Durchfahrtskontrollen auf der Strecke verglichen und abgestempelt werden. Schummeln bei den Prüfungen ist also zwecklos.

Versicherungsschutz während der Ausfahrt

Die Versicherungen liegen in der Obhut der Veranstalter*innen. Die Ämter der Orte, in denen eine Rallye stattfindet, fordern eine Haftpflichtversicherung, die von der Veranstaltungsorganisation abgeschlossen werden muss. Dabei sind Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden abgedeckt.
Die Fahrzeuge selbst müssen mindestens über eine Million Euro haftpflichtversichert sein. Dabei sind die Teilnehmer*innen selbst haftbar. Sie nehmen auf eigene Gefahr an der Oldtimer-Rallye teil und tragen die Verantwortung für die Schäden, die sie verursachen.

Technische Details des Oldtimers

Hier geht es vor allem um die Verkehrssicherheit der Fahrzeuge. Wie bereits weiter oben erwähnt, müssen die Oldtimer den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung entsprechen. Daneben bewertet einen Jury den Zustand des Autos.

  • Befindet es sich im Originalzustand?
  • Wie gut ist es Restauriert?
  • Wie steht es um die Originalität?

Gibt es keinerlei Auffälligkeiten oder Sicherheitsmängel, bekommt der Oldtimer die Plakette und darf an den Start gehen.

Verschiedene Prüfungsformen

Um eine Rallye zu gewinnen, müssen die Teilnehmer*innen verschiedene Prüfungen unterwegs erfolgreich absolvieren, um keine Fehlerpunkte zu bekommen. Das können unter anderem Zeitwertungen sein, geheime Wertungsprüfungen oder Rollwertungsprüfungen sein, um nur einige zu nennen. Hier gibt es jedoch noch viele mehr. Gewinner ist jeweils das Team mit den wenigsten Fehlerpunkten.

Vorbereitung auf die Rallye

Vor vielen Oldtimer- Rallyes gibt es Kurzschulungen, um die Einsteiger*innen darauf vorzubereiten. Doch es gibt auch richtige Trainingskurse, bei denen die Teilnehmenden alles Wissenswerte rund um Oldtimer-Rallyes beigebracht bekommen. Die Kurse bestehen dabei sowohl aus theoretischen als auch aus praktischen Teilen.

Wer sich also demnächst selbst bei einer Oldtimer-Rallye hinter das Steuer setzten möchte, sollte unsere Einsteigertipps beachten.


11. August 2022