Uwe Köppen, Stadt Duisburg

Garten der Erinnerung

Nach den Plänen von Dani Karavan ist am Duisburger Innenhafen ein Park der etwas anderen Art entstanden: integriert in die Ruinen einstiger Speditionsgebäude und -hallen, liegt der „Garten der Erinnerung.

Der israelische Land-Art-Künstler ließ die leeren Gebäude der Firmen bis auf einige Grundmauern und Reste zurückbauen und formte daraus etwas Neues. Die Grünflächen und die akzentuierte Bepflanzung wird von den baulichen Überresten durchdrungen und verleiht dem Ganzen den Charakter eines Skulpturenparks. Die Grundrisse der ehemaligen Gebäude zeichnen niedrige, weiße Betonmauern nach. Die „künstlichen Ruinen“ werden auch als Aussichtstürme oder Bühnen für Veranstaltungen genutzt. Es führt ein aus Abbruchsteinen zu einem Mosaik gestalteter Weg durch den Garten. Auch Weizen wurde gesät und erinnert an die Bezeichnung des Viertels als „Brotkorb des Ruhrgebiets“. Nachts wird der Park illuminiert.

Zum Garten hin liegt das jüdische Gemeindezentrum, welches sich mit seiner ungewöhnlichen Architektur in den Park optimal einpasst. Wie ein aufgeschlagenes, gefächertes Buch mutet das Gebäude an, das in der Nähe der 1938 zerstörten, alten Synagoge errichtet wurde. Der Synagoge gegenüber liegt der Yitzhak-Rabin-Platz, eingeweiht von der Witwe des ermordeten israelischen Ministerpräsidenten.

Auf dem ehemaligen Speditionsgelände am Duisburger Innenhafen nahe den Rudimenten der mittelalterlichen Stadtmauer ist nach Plänen von Dani Karavan ein ungewöhnlicher Park entstanden: Ein „Garten der Erinnerung“, der den stadthistorisch bedeutsamen Ort neu interpretiert.

Garten der Erinnerung in Duisburg | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/garten-der-erinnerung-id6943755.html#1411483676